Weil am Rhein Für alle eine schwierige Zeit

Saskia Scherer

Schule: Zwei Schülersprecher äußern sich zur aktuellen Situation mit wechselnden Unterrichtsformen

Weil am Rhein - Seit über einem Jahr muss der Schulbetrieb nun unter Pandemie-Bedingungen laufen. Wie die Schüler die Situation aktuell empfinden, schildern die Schülersprecher der Realschule Dreiländereck und des Kant-Gymnasiums im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie sind sich einig, dass es eine schwierige Zeit ist.

Mal Präsenz-Unterricht und mal Online-Unterricht hatte Sila Kilbas, Schülersprecherin der Realschule Dreiländereck, in den vergangenen Wochen. „Es ist anders, es ist eine schwere Zeit. Der Unterricht ist nicht wie gewohnt, wir sind aufgrund des Wechselunterrichts nicht alle zusammen und machen keine Ausflüge. Aber es geht ja nicht anders“, weiß sie.

Doch es fehle der Kontakt. „Einige andere Schüler habe ich seit sechs Monaten nicht gesehen, das ist schade.“ Kilbas besucht die zehnte Klasse. „Vielleicht gibt es auch keine Abschlussfeier.“

An der Realschule wird die Online-Plattform „Nextcloud“ benutzt. Dort gibt es Gruppen für die Lehrer und ihre Klassen, es finden Videokonferenzen statt oder Aufgaben werden übermittelt. „Für die Lehrer ist es doppelt so schwer“, meint Kilbas. „Sie müssen ja die Aufgaben erstellen, den Unterricht leiten, Fragen beantworten und die Aufgaben kontrollieren.“

Demnächst stehen für die Schülerin die Prüfungen an. „Es ist schwierig, aber wir werden gut vorbereitet“, lobt sie. Es gebe extra Kurse, an denen die Schüler bei Schwierigkeiten teilnehmen können. „Wie Nachhilfe“, meint die Schülersprecherin. Die Gruppen seien auch kleiner. Auch sonst erhalten sie viele Musterprüfungen und Stoff zum Lernen.

Dennoch sei es deutlich anstrengender, alles mitzubekommen, sich vorzubereiten und zu motivieren. Nach dem Abschluss will Kilbas weiter eine schulische Laufbahn verfolgen. „Auch da erhalten wir eine sehr gute Unterstützung von den Lehrern, auch hinsichtlich der Orientierungsmöglichkeiten.“

„Deutlich gestresster“

Marlon Habeck, Schülersprecher am Kant-Gymnasium, weiß: „Es ist für alle schwierig.“ Viele Schüler seien deutlich gestresster und würden nicht mehr so gute Noten schreiben. „Der Lernerfolg nimmt teils ab.“ Das sei aus einer Umfrage hervorgegangen, an der sich rund 550 der knapp 800 Kant-Schüler beteiligten.

In den vergangenen Wochen hatte Habeck Wechselunterricht. Es sei nicht einfach, dabei einen Rhythmus zu finden. „Mal muss ich die Aufgaben online einreichen, dann wieder in der Schule dabei haben.“ Er persönlich komme aber mit dem Online-Unterricht ganz gut klar. „Meine Noten haben sich sogar teils verbessert. Aber bei den meisten ist das eben nicht so.“

Abstand, Masken, weniger Gruppen

Vor Ort in der Schule bemerke er schon Unterschiede: „Wir halten Abstand, tragen Masken und es gibt weniger Gruppen. Aber sonst versuchen wir so weit wie möglich wie vor Corona zu arbeiten, um einigermaßen Normalität zu haben.“

Habeck besucht die elfte Klasse am Kant-Gymnasium (Kursstufe I). Für Klausuren musste er, als nur Online-Unterricht stattfand, extra in die Schule kommen. „Nun werden diese in den Wochen geschrieben, wenn wir in der Schule sind.“ In der Mittel- und Unterstufe, außer in Klasse 5, seien bisher gar keine Klausuren geschrieben worden, dies soll nach den Ferien nachgeholt werden, so der Schülersprecher.

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