Drei Möglichkeiten
Dem Brief vorausgegangen sei eine Besprechung von Scheurer mit der Kulturamtsleitung, bei welcher drei Optionen für die Zukunft des Festivals ausgearbeitet wurden: eine Weiterführung in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum, eine ohne sowie ein Festival unter anderem Namen und an einem anderen Ort – in Frage kämen ein Open-Air am Rheinufer oder aber im Kesselhaus.
Für eine Weiterführung hatte Scheurer demnach diverse Vorschläge unterbreitet. Diese hätten erhebliche finanzielle Auswirkungen für das Kulturamt. Ein Beispiel ist eine erweiterte Monopolstellung für das vom Kunstraum betriebene Catering. Die finanzielle Entschädigungsforderung des Kunstraums Kieswerks bei Plan B sei mit über 15 000 Euro – wegen Verdienstausfalls – laut Spörrer für die Stadt nicht tragbar. Ein kurz nach dem Treffen veröffentlichter Leserbrief aus dem Umfeld des Kunstraums Kieswerk hatte zusätzlich für Unmut im Rathaus geführt.
Verhandlungen gefordert
Weil also für die Stadt aufgrund der Kosten weder Alternative Eins noch Alternative Zwei in Frage kommen und Alternative Drei eine Notlösung darstelle, wird Spörrer beauftragt, mit Scheurer eine weitere Zusammenarbeit auf Basis der genannten Vorschläge auszuloten. „Wir beneiden Sie nicht darum“, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz.
Gemeinderätin Irmgard Lorenz (Grüne) geht davon aus, dass Scheurer Maximalforderungen gestellt habe, die verhandelbar seien. Dietz sagte: „Der Punkt soll nicht in der Haushaltsberatung scheitern, aber auf die uns in dieser Form gestellten Forderungen werden wir nicht eingehen.“ Er wusste sich damit einig mit den Ausschussmitgliedern.
Was sich in Zukunft ändern soll
Geht es nach Kulturamtsleiter Peter Spörrer, so würde er ganz klar Lösung Eins bevorzugen: „Wir wollen das Festival wie bisher in der Naturarena und unter Mitwirkung des Kunstraums Kieswerk weiterführen.“ Für den Fall, dass das Kieswerk-Open-Air als solches weitergeführt werden kann – er gab sich vorsichtig optimistisch – hält der Kulturamtsleiter weitere Optimierungsvorschläge bereit: Das Festival könnte von elf auf neun Tage verkürzt werden – vorgesehener Termin im kommenden Jahr ist vom 26. Juli bis 3. August. Dann bleibt bei der Sitzplatzanzahl von 800 die Möglichkeit, jederzeit nachfragegerecht aufzustocken.
Kostenloses Trinkwasser
Die Speisen sollen wieder zu etwas günstigeren Preisen angeboten werden können, was Gespräche mit den beteiligten Catering-Anbietern voraussetzt, und eine kostenlose Zapfstelle für Trinkwasser soll eingerichtet werden. Außerdem könnte – wie andernorts nach Worten Spörrers längst üblich – die Stornierungsmöglichkeit für Tickets abgeschafft sowie das Freikarten-Angebot deutlich eingeschränkt werden. Kinderfilme würden dann nicht mehr auf dem Programm stehen, was zwar bedauerlich, aber aufgrund der Anfangszeiten der Filme leider unvermeidlich sei. Nicht zuletzt soll dafür gesorgt werden, dass die Naturarena besser ausgeleuchtet ist.
Beschluss einstimmig
Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, der die Optimierung und Weiterentwicklung des Festivals sowie die Weiterführung der Verhandlungen mit dem Kunstraum Kieswerk umfasst, wurde vom KSVA einstimmig angenommen.