Weil am Rhein Noch etwas mehr Tempo 30

Marco Fraune
Im bebauten Bereich der Heldelinger Straße soll künftig Tempo 30 gelten, hofft auch der Ortschaftsrat. Foto: Marco Fraune

Lärmaktionsplan: Heldelinger-Straße-Abschnitt betroffen / B 3 teils schneller

Weil am Rhein-Haltingen - In Haltingen soll der von Wohnbebauung umgebene Teil der Heldelinger Straße zum Tempo-30-Bereich werden. Steuerungsinstrumentarium ist die dritte Stufe des Lärmaktionsplans (LAP). Und genau mit der Lautstärke und auch der Schnelligkeit der Fahrzeuge hat sich der Ortschaftsrat Haltingen am Mittwochabend beschäftigt.

Weil in Haltingen schon überwiegend auf den Straßen Tempo 30 gilt, gab es nur wenig über den LAP nachzujustieren. Ortsvorsteher Michael Gleßner blickte lediglich noch auf die Markgräfler Straße (B 3) ab dem Matratzengeschäft in Richtung Vitra bis zum Ortsausgang, wo noch schneller gefahren werden darf. Gleiches gilt auf der neuen Nordwestumfahrung. Positiv bewertet wurde die insgesamt rückläufige Lärmentwicklung von Stadtplaner Christian Renner.

Mit dem Lärm umgehen

Doch das gelte nicht nur für Haltingen. „Wir haben in Weil am Rhein fast überall Tempo 30.“ Als Untere Straßenbehörde könne über den Lärmaktionsplan hier gesteuert werden.

Dass es im Stadtgebiet angesichts der vielen Verkehrsträger keineswegs ruhig ist, unterstrich Renner aber auch. „Mit dem Lärm müssen wir umgehen und das tun wir.“ Schon 2018 habe die Stadt versucht, mehr Tempo 30 zu verwirklichen, was nun über den Lärmaktionsplan erfolgen könne, wobei das Regierungspräsidium hier mitspielen muss.

Die Verkehrsvermeidung

Als grundsätzlich richtig bewertete Eugen Katzenstein (UFW) das Tempo-30-Gebot. Zudem hofft er, dass die Autos nicht über die B 3 durch den Ort, sondern über die Nordwestumfahrung fahren. Beachtet werden müsse beim Lärm aber auch: „Wir haben immer noch den Zug als Lärmquelle.“

Auf ein zumindest in den Nachtstunden geltendes Tempo-30-Gebot im südlichen B3-Bereich setzt Markus Dembowski (Grüne). Beim Lärmaktionsplan vermisste er aber auch den Ansatz der Verkehrsvermeidung. So sei bei der Buslinie 12 das Problem, dass diese fast zeitgleich mit dem 55er-Bus fahre. „Bei einer besseren Taktung würden mehr Leute auf den ÖPNV umsteigen.“

Laute Fahrzeuge

Die Frage, wie gegen laute Autos vorgegangen werden kann, stellt sich nicht nur Susi Engler (UFW). Eine ausführliche Antwort mit einer Kernaussage lieferte dann Ortsvorsteher Gleßner: Die Umsetzung und das Durchsetzen des gebotenen rücksichtsvollen Fahrens sei der Knackpunkt.

Mit Tempo 30 entstehe grundsätzlich nicht nur weniger Lärm, bemerkte Jan Bautz (SPD) positiv. Auch ein Sicherheitsgewinn gehe damit einher, womit es sich um eine „super Sache“ handele.

„Keine Blitzorgie“

Axel Schiffmann (UFW) erinnerte außerdem daran, dass die Stadt nicht einfach über alle Straßen bestimmen könne, da es sich um unterschiedliche Baulastträger handelt. Daher könne über den Lärmaktionsplan einiges erreicht werden. Bei der Nordwestumfahrung gab er aber zu bedenken, dass dort nicht zu genau die Geschwindigkeit kontrolliert werden müsse. „Es soll nicht zur Blitzorgie werden.“ Dort störe es doch nicht, wenn statt 70 mal 78 Kilometer pro Stunde gefahren werde.

Letztlich einstimmig wurde der Lärmaktionsplan gebilligt, wobei dieser als nächstes im Bau- und Umweltausschuss am kommenden Dienstag ausführlich für die gesamte Stadt erläutert werden soll. Dann geht es auch um die Temporeduzierung im Bereich der Zollfreien (wir berichteten).

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