Um damit umzugehen hat Fischer zwei Tipps: „Erstmal darf man nicht alles persönlich nehmen und man muss den Bürger ernst nehmen. Meist muss der zuerst alles rauslassen, dann kann man ins Gespräch einsteigen.“ Oft hat es Stadträtin erlebt, dass aus einer angespannten Situation am Ende ein konstruktives Gespräch wurde. Als Fraktion haben sich die Grünen in Fischers Zeit als Stadträtin für unterschiedliche Themen eingesetzt. „Unser Hauptthema ist Klimaschutz“, macht die Studentin deutlich. Mit einem Antrag für eine Baumschutzsatzung sind sie dabei knapp gescheitert. Der aktuelle Fall der Rodungen in Weil zeige aber, dass dies ein Thema ist, dass die Weiler Bürger beschäftigt.
Harsche Töne im Rat
Ein aktuelles Thema sind Hitzehotspots in der Stadt. Die Grünen haben die Idee eingebracht, „grüne“ Inseln auf dem Rathausplatz zu schaffen. Der finanzielle Aufwand sei zu hoch, erklärt Fischer, sie hat aber Ideen, wie man die Kosten senken könnte. Das Jugendparlament könnte mit einbezogen werden oder die Schulen. Auch am Sprühnebel sei man dran, sagt die Stadträtin. „Langfristig ist das Ziel, den Rathausplatz zu entsiegeln. Es müssen aber alle Akteure berücksichtigt werden.“
Das Linn Fischer noch einmal antritt, war nicht von einem Tag auf den anderen klar. „Es war ein schleichender Prozess. Ab dem Moment, an dem ich gesehen habe, dass die Arbeit etwas bewirkt, fiel die Entscheidung.“ Und so möchte sie auch in den kommenden fünf Jahren mit den Bürgern interagieren und ein Sprachrohr für sie sein.