Weil am Rhein Unterricht für Oberstufen ist in Planung

Alisa Eßlinger
Der digitale Unterricht wird für die meisten Schüler weitergehen. Foto: sba/Sebastian Gollnow

Bildung: Weiterführende Schulen berichten über die Umsetzung der Lehrinhalte für das Schuljahr / Richtlinien einhalten

Weil am Rhein - Ab dem 4. Mai heißt es zumindest für die Abschlussklassen wieder, dass Unterricht ansteht. Unsere Zeitung hat sich bei den weiterführenden Schulen in Weil am Rhein über die nächsten Schritte zur Umsetzung für die Prüfungsjahrgänge informiert. Der Online-Unterricht wird fortgeführt.

Im Kant-Gymnasium werden für die Kursstufen 1 und 2 die Schüler in ihren Leistungsfächern weiter unterrichtet. Der Fokus bei der Sekundarstufe  2 liegt auf den schriftlichen Prüfungsfächern. Die Sekundarstufe 1 wird ebenfalls mit ihren fünf gewählten Leistungsfächern unterrichtet. Doch derzeit befindet sich noch alles in der Planung, teilt Schulleiter Martin Haas mit. „Die Rahmenbedingungen wie Abstand und Hygienemaßnahmen müssen noch geklärt werden.“

Fokus auf Prüfungsfächer

Für die anderen Klassen bleibt es beim Alten: Der Hausunterricht wird in digitaler Form fortgesetzt. Ausnahmen wie Lektüren für das Fach Deutsch werden von den Schülern einzeln an der Schule abgeholt.

Jedoch stellt der Stromausfall am Montag die Kant-Schule vor eine Herausforderung. „Der Server ist ausgefallen und die Schüler sowie Lehrer können momentan nicht auf die Medien zurückgreifen“, berichtete Haas am Dienstag. Er hoffte, dass das Problem schnell behoben wird.

Die Unterrichtsmaterialien, die über die Internet-Plattform heruntergeladen werden können, sind individuell nach Klasse und Fach aufgestellt und bieten neben Aufgaben auch Erklärungen des neuen Unterrichtsstoffs an. Damit soll den Schülern eigenständiges Lernen ermöglicht werden. „Das ist bis jetzt der Plan bis zu den Pfingstferien, danach werden wir weiterschauen“, erklärt Haas.

Wie bekommt man Unterricht und Richtlinien unter einen Hut?

Auch die Realschule Dreiländereck steckt noch in der Planung, wie man den Unterricht und die Richtlinien unter einen Hut bekommt. „Der Plan ist, erst mal die Klassen 9 und 10 zu unterrichten. Dabei soll primär auf die drei Prüfungsfächer Deutsch, Mathe, Englisch wertgelegt werden sowie auf das vierte Wahlfach“, berichtet Schulleiterin Tanja Ullrich. Vor allem für die 8. Klasse sei es wichtig, das Wahlfach nicht außen vor zu lassen, da sich die Prüfungsordnungen ändern.

Der Stundenplan soll aufrecht erhalten bleiben und zumindest die Kernfächer abdecken Ullrich: „ Wir versuchen dabei so wenig Schüler in einem Raum unterzubringen wie möglich.“

Für alle Klassen werde das „Homeschooling“ über eine Internet-Plattform angeboten. „Der digitale Unterricht läuft wie vor den Osterferien weiter. Aber wir haben das digitale Lernen etwas verfeinert“, berichtet die Schulleiterin. Um „soziale Vereinsamung“ zu vermeiden, bietet die Realschule vermehrt Partnerarbeiten an, wobei sich die Schüler über Telefon oder Whatsapp besprechen können. Auch die Lehrer und Eltern stehen für Nachfragen in stetigem Kontakt.

Gemeinschaftsschule: Klassen werden aufgeteilt

An der Gemeinschaftsschule werden die Klassen 9 und 10 wieder den Unterricht besuchen können. „Ab dem 4. Mai haben wir gerade mal zwei Wochen bis zur ersten Prüfung der Zehntklässler am 20. Mai“, sagt der Schulleiter Burkhard Keller. Wie bei den anderen Schulen liegt somit der Fokus auf den Prüfungsfächern.

Um die Corona-bedingten Richtlinien einzuhalten, hat sich die Gemeinschaftsschule folgendes überlegt: „Wir versuchen, die Klassen in je zwei Zimmer aufzuteilen, damit der Abstand zwischen den Schülern eingehalten werden kann“, berichtet Keller. Das genaue Konzept werde noch ausgearbeitet, aber man versuche ,die Schüler mit versetztem Unterrichtsbeginn zu lehren. Diese Überlegung soll verhindern, dass die Schüler in den Pausen aufeinander treffen. Keller: „Für dieses Konzept müssen wir unsere Lehrkräfte verdoppeln.“ Die Lehrer, die in den eigentlichen Unterricht nicht eingebunden sind, kümmern sich weiter um die Lernplattform.

Jeder dritte Schüler kommt beim Online-Unterricht an seine Grenzen

Allerdings kommen etwa ein Drittel der Gemeinschaftsschüler beim Online-Unterricht an ihre Grenzen. „Viele haben nicht das geeignete Endgerät, um auf die digitalen Medien zugreifen zu können. Für sie mussten wir eine andere Lösung finden“, schildert der Schulleiter. Diese Schüler konnten seit Montag nach Klassen versetzt einzeln ihre gedruckten Unterrichtsmaterialien abholen.

Viele Fragen seien noch offen, sagt die Schulleiterin des Oberrhein-Gymnasiums, Silke Wießner. Fragen wie: Wie viele Schüler dürfen in einem Raum sein? Die Planungen für die Unterrichtsaufnahme für die Kursstufen 1 und 2 werden schrittweise vorgenommen, erklärt Wießner. „Es sind die Kleinigkeiten, die viel ausmachen.“ Schließlich sollen alle entsprechenden Richtlinien eingehalten werden, sodass die nötigen Vorkehrungen getroffen werden können. Die Kursstufe 2 soll ab dem 4. Mai in den schriftlichen Prüfungen unterrichtet werden, während die Stufe 1 fünf Kurse besuchen wird.

Weiter Geduld aufbringen

Für die anderen Schüler heißt es, den „Fernunterricht“ fortzusetzen. Denn für Wießner steht fest: „Wir machen keinen wirklichen Unterricht und kein ,Homeschooling’. Unterricht ist die Interaktion mit Lehrern und Klassenkameraden.“ Schließlich liege es an den Schülern, ob sie teilnehmen oder nicht. Dennoch versuche man am Oberrhein-Gymnasium, auf Wünsche einzugehen, und probiere verschiedene Lernplattformen aus.

„Wir orientieren uns an den Vorgaben des Kultusministeriums, und wir versuchen diese auch umzusetzen. Doch wie es weitergeht bezüglich der anderen Klassen, werden wir dann am 30. April sehen“, sagt Wießner. Sie leite die Infos direkt weiter, damit die Eltern über den Stand der Dinge direkt Bescheid wissen. Wichtig sei es, meint Wießner, dass sowohl Schüler als auch alle anderen Geduld aufbringen und sich weiter an die Regeln halten, damit bald alles wieder wie gewohnt stattfinden kann.

Mehr zum Thema: Kontakt zu Schülern ist wichtig

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading