^ Wohnbau in Lörrach: Das Hochhaus ist teils weiter ein Dorn im Auge - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Wohnbau in Lörrach Das Hochhaus ist teils weiter ein Dorn im Auge

Marco Fraune
Ei digitaler Blick ins neue Quartier Foto: zVg/Büro „bächlemeid“

Die Kritik an der Form der Schaffung von 60 Wohneinheiten am Engelplatz verstummt weiterhin nicht. Nicht nur Nachbarn stört der Plan, sondern auch Teile der Politik.

Mit der Erarbeitung eines städtebaulichen Vertrags seien wichtige Punkte für das Quartier geregelt worden, freute sich Antje Schnacke-Fürst von der Stadtplanung. Die Materialität der Baustoffe sowie das Begrünungskonzept sieht sie auf der Haben-Seite des in Teilen der Bevölkerung immer noch umstrittenen Bauprojekts. Es werde das erste Quartier in Lörrach mit Fassadenbegrünung entstehen, was auch am 13 Stockwerke hohen Bau der Fall sein soll. „Das ist ein starkes Zeichen für Lörrach“, erklärte die Expertin am Donnerstagabend im Ausschuss für Umwelt und Technik.

Die Nachverdichtung

Für das innerstädtische Nachverdichtungsprojekt der Firma Vukovic am nördlichen Engelplatz hat die Stadtverwaltung auf der Grundlage eines städtebaulichen Entwurfs des Büros „bächlemeid“ den Bebauungsplanentwurf und die Örtlichen Bauvorschriften erstellt. Bei zwei Gegenstimmen sowie sieben Enthaltungen – darunter die gesamten Grünen-Vertreter – hat der AUT dem Gemeinderat mehrheitlich die Beschlussfassung für die Offenlage empfohlen. Wie berichtet, wurde der Geltungsbereich des Bebauungsplans gegenüber der frühzeitigen Beteiligung in Abstimmung mit dem Eigentümer um das Grundstück der Firma Lasser verkleinert, da dieses Wohnbauprojekt erst zu einem späteren Zeitpunkt weiterentwickelt werden soll. Punkte wie Gerüche und Verschattung werden als unproblematisch für die Fortführung des Projekts betrachtet.

Die Kritiker

Besonders ein Dorn im Auge ist den Grünen das Hochhaus, wie Fritz Böhler erinnerte. „Ich hoffe, dass das begrünte Hochhaus nach was aussieht.“ Dass sich viele Bürger schon kritisch eingebracht haben und viele das Vorhaben ablehnen, weiß auch Christiane Cyperrek (SPD). Doch müsse Wohnraum geschaffen werden. „Es gibt die Chance zur Aufwertung des Engelplatzes.“ Grundsätzlich für das Vorhaben ist die CDU, wie Jürgen Exner erklärte. Nicht ruhigen Gewissen zustimmen konnte hingegen Thomas Vogel (Freie Wähler). Matthias Koesler sprach sich gegen das Hochhaus und für eine dichte Bebauung aus, da ansonsten die Anwohner die Leidtragenden seien. „Wir brauchen Wohnraum“, unterstrich hingegen Matthias Lindemer (Freie Wähler). Ein Schatten werde höchstens auf die neuen Gebäude geworfen, das auch maximal zwei Stunden.

Die Kritik von Böhler, dass insgesamt 45 Parkplätze entfallen, rückte Schnacke-Fürst zurecht. Vielmehr seien es zwölf öffentliche Plätze, die durch 13 ersetzt würden. Das vom Grünen als zu gering bewertete Fassungsvermögen der Zisterne bezeichnete Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic als „Stand der Dinge“. Im Klima-Kontext sei das Vorhaben ein „Vorzeigeprojekt.“ Anwohnerklagen seien aber weiter noch möglich. „Ich finde es aber eine sehr gelungene Darstellung.“

Kein K.O.-Punkt dabei

Wie sich der Plan genau darstellt, hatte zuvor Stefan Läufer vom Büro fsp.stadtplanung aus Freiburg dargelegt. Der Freiflächenplan vom Büro Stötzer gehe über das übliche Maß hinaus. Es seien zwar auch 14 Stellungnahmen (darunter Flyer der Petition und Stellungnahme mit 188 Unterschriften) eingegangen, bei denen es überwiegend um einen Widerspruch aufgrund der Planung des Hochpunkts ging, doch auch bei den weiteren Rückmeldungen sei kein ganz schwerwiegender Punkt eingebracht worden, womit es nun weitergehen könne.

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