Beim Herbstfest von „Pro Lörrach“ waren am Samstagmittag bei strahlendem Sonnenschein so viele Menschen  in der Innenstadt unterwegs, dass kaum ein Durchkommen war. Und auch am Sonntag füllte sich die Stadt am Nachmittag trotz nasskaltem Wetter. Selbst in der Grabenstraße war insgesamt mehr los als sonst.

Von Regine Ounas-Kräusel und Kristoff Meller

Lörrach. Auf dem Alten Markt drängten sich am Samstag die Menschen um die Kürbisstände – große orangerote, kleinere helle und grüngefleckte Früchte, Speise- und Zierkürbisse gab es da. „Beim Kürbismarkt machen schon seit vielen Jahren Landwirte mit, die auch auf dem Wochenmarkt verkaufen“, berichtete Marktleiterin  Anja Busse. „Ich komme gerne“, erzählte Babsi Leser aus Holzen. Seit neben dem Kürbismarkt auch das Herbstfest stattfinde, sei immer richtig viel los. Neben Kürbissen bot sie auch Kürbiskuchen und anderes Backwerk an.

An den vielen Ständen  lockte Kulinarisches und Kreatives. Der Sommermattenhof aus Binzen bot zum Beispiel in der Markgräfler Sonne gereifte Peperoni und daraus hergestellte scharfe Köstlichkeiten an. Ulla Frank verkaufte mit ihrem beiden Schwestern selbstgestrickte Socken und Dekoartikel. Schon seit Jahrzehnten unterstütze sie mit dem Verkauf von Selbstgemachtem soziale Einrichtungen in der Region.

Auch der Kunst- und Kulturförderkreis (KKF) warb am Samstag an seinem Stand für einen guten Zweck –  die Rückkehr des Balkenhol-„Männle“. Um eine Replik  zu finanzieren, konnten die Passanten sich an einer Tombola beteiligen oder Werke von Lörracher Künstlern kaufen.

Die Vorsitzende Isolde Weiß verriet außerdem im Gespräch mit unserer Zeitung, dass bereits ein Termin für die Rückkehr feststeht: Am 17. November soll die Replik auf dem Senser Platz aufgestellt werden.

Am Wochenende gehörte der Platz  ebenso wie ein Abschnitt der Tumringer Straße hingegen den Fahrzeugen – mehrere Autohäuser präsentierten ihre Fahrzeuge auf der „Automeile“.

Viel geboten wurde auch auf dem Chesterplatz, wo die Regiosozialband und „bändisch!“ unterhielten. Für einen sportlichen Höhepunkt sorgte Nicole Grether: Gegen eine kleine Spende für die Lebenshilfe konnten sich die Besucher am Samstagmittag mit Badminton-Olympionikin messen.

In der Grabenstraße wummerte am Samstag Musik aus den Lautsprechern von Radio Regenbogen, mehrere Foodtrucks boten dazu Kulinarisches vom Sandwich bis zum Cocktail an. Hocker und Sessel am Straßenrand luden zum Chillen ein.

„Wir sind wegen der Aktion von Radio Regenbogen hier“, sagte eine junge Frau, die sich mit zwei Bekannten einen Cocktail gönnte. Zum Einkaufen sei sie aber selten in der Grabenstraße.  Da Geschäftsleute immer wieder beklagen, dass zu wenige Kunden in die Grabenstraße kommen, wollte Pro Lörrach die Straße beim Herbstfest am Samstag mit dem Stand von Radio Regenbogen und den Foodtrucks beleben.

Der Erfolg  wurde unterschiedlich beurteilt: An normalen Samstagen sei viel mehr los als heute, meinte die Inhaberin der Blumeninsel. Sie habe die Sorge, dass in Zukunft weniger Kunden kommen, wenn die Grabenstraße Fußgängerzone werde.  Aktionen wie das Herbstfest brächten durchaus mehr Zulauf und machten Lörrach attraktiv, hieß es hingegen beim Bekleidungsgeschäft Fontana.

 „Ich habe am Samstag 200 Euro Umsatz in sechs Stunden gemacht. Ich habe das Gefühl,  die Leute wissen gar nicht, dass hier auch etwas ist“, beklagte hingegen Markus Gut. Der Betreiber der „Bottlebox“ kippte am Sonntag  schon vor 14 Uhr seine Eiswürfel in die Kanalisation und baute seinen Getränke-Stand frustriert ab.

Während am Samstag dank Radio Regenbogen und strahlendem Sonnenschein  „die dreifache Menge“ Laufkundschaft wie sonst den Weg in die Straße fand, wie Sportmüller-Inhaber Peter Vogl bilanzierte, waren die Foodtrucks bei Regenschauern am Sonntag um die Mittagszeit fast verwaist. „Leider haben kurzfristig vier Foodtrucks abgesagt, das ist natürlich ärgerlich“, sagte Hans-Werner Breuer, Vorsitzender von Pro Lörrach, in seiner Bilanz (siehe separaten Artikel).

Über die Gewinner des Kürbisschnitzwettbewerbs berichten wir in unserer morgigen Ausgabe
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