Efringen-Kirchen Wahler: „Gerecht werden wir nie sein“

Daniel Hengst
Das besondere Angebot des Kindergartenbusses wird in Efringen-Kirchen beibehalten. Foto: Daniel Hengst

Der Kindergartenbus wird in Efringen-Kirchen weiterhin fahren. Der Gemeinderat erteilte der Verwaltung eine klare Absage, das seit August 1978 bestehende Angebot einzustellen und künftig keinen Fahrtkostenzuschuss für Eltern in Kleinkems zu zahlen.

Es bleibt alles beim Alten: Der Kindergartenbus wird weiterhin Kindergartenkinder von Maugenhard und Mappach nach Wintersweiler sowie von Welmlingen nach Blansingen in die dortigen Betreuungseinrichtungen fahren. Und natürlich auch wieder zurück. Den Familien der Kinder aus Kleinkems wird der Fahrtkostenzuschuss von 20 Euro pro Monat, weil sie keinen Kindergartenbus in Anspruch nehmen können, weiter ausgezahlt.

Für die Beibehaltung der seit 1978 bestehenden Vorgehensweise stimmten elf Gemeinderäte, dagegen waren sechst Stimmen, und ein Mitglied des Gemeinderats enthielt sich der Stimme. Die jährlichen Kosten für den Busbetrieb betragen 34 000 Euro pro Jahr. Im Falle einer notwendigen Neuanschaffung eines Busses würden die jährlichen Kosten um weitere 5500 Euro ansteigen. Hinzu kommt noch der Fahrtkostenzuschuss für die derzeit 16 Kinder aus Kleinkems, der sich auf 2840 Euro pro Jahr summiert.

Seit der Gemeinderatssitzung im vergangenen Oktober war in diesem Jahr die Arbeitsgruppe Kindergartenbus zusammengekommen. Diese hatte insgesamt zehn Varianten erarbeitet und aufgelistet. Allen voran die Beibehaltung des derzeitigen Status, der Weiterbetrieb mit einem neuen Bus und weitere. Im Gespräch war, die Gesamtkosten auf alle Eltern umzulegen, ein Carsharing-Auto, allen Kindergartenbusnutzern ebenfalls einen Fahrtkostenzuschuss zu gewähren und die Kooperation zwischen dem FC Huttingen (FCH) und der Gemeinde für den Betrieb sowie als weitere Möglichkeit die Kooperation des Sportvereins zusammen mit den Eltern. Der Ausschuss plädierte für die Kooperation zwischen FCH und Eltern.

FCH steigt aus

Bürgermeisterin Carolin Holzmüller hatte mit dem FCH das Gespräch gesucht, wie es mit einem eigenen Bus und der Kooperation aussehe. Der FCH-Vorsitzende Michael Frey hatte sich von diesem Umstand allerdings überfahren gefühlt, auch weil auf einmal alles viel zu schnell habe gehen müssen. Unter Druck habe er ein Leasingangebot erwirkt und wie insgesamt alles laufe, erklärte Frey in der Sitzung, stehe er nicht mehr hinter dem Angebot und ziehe dieses zurück.

„Bedeutendes Angebot“

Mehrere Gemeinderäte hoben hervor, wie bedeutend das Angebot des Kindergartenbusses in Efringen-Kirchen und ebenso eine Standortwerbung dafür sei.

Ungerechtigkeit

Carolin Holzmüller erklärte im Sitzungsverlauf mehrfach, wie ungerecht das bestehende System sei. Eltern in Kleinkems bekämen Fahrtgeld, da sie keinen Kindergartenbus hätten. Andere Eltern, die von dem Bus nicht profitieren, würden diesen aber mitfinanzieren. Entgegengehalten wurde der Bürgermeisterin aus dem Zuhörerraum, ob es nicht ungerecht sei, dass nicht jeder Ortsteil einen Kindergarten hätte.

Menschen mitnehmen

Andrea Wahler (CDU) erklärte: „Wir werden nie gerecht sein.“ Es käme allerdings darauf an, die Menschen mitzunehmen. Das sei zuletzt bei mehreren Punkten, auch abseits des Kindergartenbusses, nicht mehr gelungen, lenkte sie über zum Allgemeinen.

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