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Lörrach Bildband zur Lauffenmühle erschienen

Adrian Steineck
Das Lauffenmühle-Areal im Jahr 1936 Foto: Ortsverwaltung Haagen

Der Schallbacher Helmut Ebner hat ein Buch zur Geschichte des einstigen Industrieareals verfasst.

Der Hobbyhistoriker, der im vergangenen Jahr einen Band zu historischen Lörracher Gasthäusern veröffentlicht hat, widmet sich in seinem neuen Bildband einem Stück Wirtschaftsgeschichte der Lerchenstadt. Sein Anliegen dabei: „Ich wollte das Historische festhalten, bevor es verschwunden ist.“

Wo bis zum Jahr 2026 das deutschlandweit erste klimaneutrale Gewerbegebiet in Holzbauweise entstehen soll, befand sich ab 1834 eine Baumwollspinnerei. Die Textilindustrie war auf dem neun Hektar großen Areal unweit der Wiese bis vor wenigen Jahren ansässig.

Nach fünf Insolvenzanträgen erwarb die Stadt Lörrach im Jahr 2020 das einstige Werk Wiese in Brombach. Das ist die Gegenwart, das geplante Industriegebiet Lauffenmühle die Zukunft. Beides ist für Ebner, der sich als Chronist versteht, nicht maßgeblich. Denn: „Mich interessiert die Zukunft nicht. Mich interessiert die Vergangenheit und das, was bis heute passiert ist“, legt der Hobbyhistoriker im Gespräch mit unserer Zeitung dar.

Wechselvolle Geschichte

Das Buch „Historische Lauffenmühle, Werk Wiese“ gibt auf 180 Seiten im Format DIN A4 Auskunft über Historie und Gegenwart des Areals. Es ist eine wechselvolle Geschichte: Von der Spinnerei Lauffenmühle Aktiengesellschaft über die Weltkriege bis zum Niedergang der Textilindustrie in den 1960er-Jahren und dem Erwerb des Areals durch die Stadt Lörrach.

Für sein Buch ist Ebner ins Lörracher Stadtarchiv gegangen, hat an einer Führung mit Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić teilgenommen und bei der Ortsverwaltung nachgefragt. Als wertvolle Quelle erwiesen sich auch die Gespräche mit Zeitzeugen: In Aarau, Rheinfelden und Basel konnte Ebner mit Enkeln des Schweizer Firmengründers Alois Feer sprechen.

Zeitzeugen befragt

Als „ganz großer Wurf“ haben sich laut dem Hobbyhistoriker die Kontakte zum früheren Produktionsleiter Amin Kant und dem ehemaligen Färberei- und Ausrüstungsleiter Siegfried Wohlschlegel erwiesen. „Kant konnte mit seinen Fotos aus den Jahren 2014 bis 2019 eine große Lücke schließen, denn bei der Führung, die Ebner besuchte, waren die Produktionsräume bereits leer.

Ebenso wertvoll sind für ihn die Schwarz-Weiß-Aufnahmen des 1989 verstorbenen Haagener Künstlers Frieder Reinert. Dieser war im Jahr 1943 regelmäßig als Fotograf auf dem Lauffenmühle-Areal tätig und hielt das damalige Erscheinungsbild fest. Seine Aufgabe war es, den Ist-Zustand des Werksgeländes für den Fall einer möglichen Bombardierung in den Kriegsjahren festzuhalten. Zum schlimmsten Fall kam es indes nicht: Das Areal überstand den zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt.

Ebner war selbst überrascht, was er im Zuge seiner Recherchen alles herausfand. „Geschichte kann spannend wie ein Krimi sein“, ist der Hobbyhistoriker überzeugt. Der gelernte Maschinenschlosser veröffentlichte sein erstes Buch zur Geschichte seines früheren Arbeitgebers, der Familie Kern. Im vergangenen Jahr folgte ein Werk über historische Lörracher Gasthäuser.

An ein neues Projekt denkt Ebner derzeit nicht. Er sei jetzt erst einmal gespannt, welche Resonanz seine Lauffenmühle-Chronik findet.

Das Buch ist in einer Auflage von 25 Exemplaren erschienen. Es umfasst 180 Seiten im Format DIN A4 und kann für 19,50 Euro (zuzüglich Versand) unter ebnerh@gmx.de erworben werden.

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