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Lörrach Den Burghof mit der Stadt versöhnt

Adrian Steineck
Der Burghof im Herzen der Stadt Lörrach bietet seit 25 Jahren einen Ort für Konzerte, Kabarett & Co. Der Geschäftsführer Timo Sadovnik legte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einen positiven Bericht über das Geschäftsjahr 2022 vor. Foto: Kristoff Meller

Den Bericht über ein positives Geschäftsjahr legte Burghof-Geschäftsführer Timo Sadovnik im Rat vor. Unter schwierigen Rahmenbedingungen und einem geänderten Kaufverhalten konnte mit einem Plus von 24 000 Euro abgeschlossen werden.

Das Jahr 2022 war für Sadovnik insofern ein Besonderes, als es das erste Jahr war, das er als Geschäftsführer von Burghof und Stimmen-Festival komplett selbst miterlebt und gestaltet hat.

Ein Jahr des Nachholens

Und dies unter schwierigen Rahmenbedingungen infolge der Corona-Pandemie, wie er im Gemeinderat schilderte: „Der Angebotsüberschuss hat das Publikum überfordert“, sagte er mit Blick auf die zahlreichen Konzerte, die in den Jahren 2020 und 2021 coronabedingt verschoben werden mussten und im vergangenen Jahr dann schließlich stattfinden konnten. Als Beispiel nannte Sadovnik den schon lange im Voraus ausverkauften Auftritt der britischen Hardrockband Deep Purple auf dem Marktplatz. Dieser war bereits im Herbst 2019 angekündigt worden und sollte ursprünglich im Sommer 2020 stattfinden.

Der Geschäftsführer und künstlerische Leiter erinnerte die Räte auch daran, dass die Prognosen für das Veranstaltungsjahr 2022 im Herbst zuvor noch alles andere als optimistisch waren. Umso erfreulicher sei es, dass der Burghof seine Jahresrechnung für 2022 mit einem Überschuss in Höhe von 24 000 Euro abschließt (wir berichteten). Für das Jahr 2021 hatte mit einem Plus von 44 000 Euro abgeschlossen werden können.

Die Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote der Einrichtung beträgt 53,1 Prozent. Die durchschnittlich 34 im Burghof beschäftigen Angestellten (Vollzeitäquivalent: 23,25 Mitarbeiter) haben im vergangenen Jahr noch Kurzarbeitergeld erhalten. Der Finanzmittelbedarf für das laufende Geschäftsjahr weist laut Sadovnik eine „absolut ausreichende Deckung“ auf, legte er dar.

„Eine Wiederversöhnung“

Aus dem Ratsrund gab es zahlreiche lobende Worte für Sadovniks Arbeit und die seines Teams. Christiane Cyperrek (SPD) meinte, dass Sadovnik sein erstes Jahr als Geschäftsführer „super gewuppt“ habe. Mit Blick auf Sadovniks Vorgänger Markus Muffler sprach sie davon, dass die „Wiederversöhnung des Burghofs mit der Stadtgesellschaft“ gelungen sei.

Sadovnik schaffe es auch, den Burghof, der lange als elitär gegolten habe, durch Kooperationen wie etwa mit dem Tanzwerk stärker an die Stadt anzubinden. „Wir sind zuversichtlich“, schloss Cyperrek.

Jörg Müller (Freie Wähler) bekannte in Richtung Sadovnik: „Seit Sie Geschäftsführer sind, kann ich in Sachen Burghof wieder ruhig schlafen.“ Die Freien Wähler hätten „derzeit“ kein Problem mit dem Burghof.

Geändertes Kaufverhalten

Auf Nachfrage aus dem Rat ging Sadovnik darauf ein, dass sich das Kaufverhalten im Veranstaltungsbereich verändert hat. Die Kunden würden sich heutzutage nicht mehr lange im Voraus festlegen wollen, sondern Eintrittskarten spontan kaufen. Dieses Verhalten sei über alle Kultursparten hinweg zu beobachten. Als Veranstaltungsort müsse der Burghof dem Rechnung tragen.

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