Lörrach Grüezi und Hallo!

Bernhard Konrad
Jörg Lutz (r.)und Hansjörg Wilde bei der symbolischen Öffnung der Grenze zwischen Lörrach und Riehen. Foto: Bernhard Konrad

Corona: Jörg Lutz und Hansjörg Wilde feiern die Grenzöffnung

Lörrach - Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz und Riehens Gemeindepräsident Hansjörg Wilde haben am Montagmorgen in einem symbolischen Akt die Absperrung an der Grenze entfernt. „Das ist ein guter Tag für die trinationale Region“, betonte Lutz vor zahlreichen Medienvertretern.

Jetzt ist es offiziell: Die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland ist wieder offen. Wilde und Lutz durchtrennten den Draht eines imposanten Bauzauns am Lettackerweg, der über Wochen hinweg diese mitten durch die Raumschaft verlaufende Trennung überdeutlich markiert hatte.

So viele Termine ein Oberbürgermeister auch haben mag: Dass einst die Grenzöffnung zwischen Deutschland und der Schweiz hierzu zählen könnte, habe er sich nicht vorstellen können, sagte Lutz – und mahnte Richtung Bundespolitik: Als Lehre aus der Corona-Krise müsse bei ähnlichen Szenarien künftig schneller und flexibler gehandelt werden: „Für mögliche zukünftige Pandemieereignisse sollten im Schengen-Raum klare allgemeingültige Regelungen definiert werden, unter welchen Voraussetzungen Grenzschließungen erfolgen dürfen.“

91 Tage sei die Raumschaft durch die Vorsichtsmaßnahmen in der Corona-Pandemie getrennt gewesen, ein schmerzhafter Einschnitt, so Lutz, der sich angesichts niedriger Infektionszahlen dies- und jenseits der Grenze aber für die kommende Entwicklung zuversichtlich zeigte.

Die Einschränkungen der vergangenen Monate hätten in der intensiv verflochtenen Grenzecke sowohl materiellen als auch immateriellen Schaden verursacht, deshalb lud er die Gäste dazu ein, die neue Freiheit mit Besuchen bei den Schweizer Nachbarn rege zu nutzen.

Hansjörg Wilde – der übrigens selbst mit mildem Verlauf an Corona erkrankt war – skizzierte nochmals die Entwicklung des Infektionsgeschehens: Vom fernen Wuhan bis zum rasch wachsenden Einfluss der Pandemie in Europa und zur „überraschenden Grenzschließung“.

Auch der Riehener Gemeindepräsident bekräftigte, diese Öffnung wirke über die wirtschaftliche Dimension hinaus: Die Selbstverständlichkeit des Austauschs der Bürger sei ebenso wichtig und kennzeichnend für die Region: „Unsere vielen grenzüberschreitenden Beziehungen und Freundschaften zeugen davon, dass wir uns über Grenzen hinweg verbunden fühlen mit unseren Nachbarn in Lörrach, Weil am Rhein, Inzlingen und Grenzach-Wyhlen.“

Von unserer Zeitung auf die zuletzt in Medien aufgeworfene Frage angesprochen, ob Deutschland seine Grenze zur Schweiz tatsächlich ab Montag oder erst ab Dienstag öffne, sagten Lutz und Wilde unisono, dass der Montag offiziell als Tag der Öffnung anerkannt worden sei – auch in Deutschland.

Dieser Neustart bot auch für die Internationale Bauausstellung Basel 2020 (IBA) die Gelegenheit, den grenzübergreifenden Ansatz ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Kornelia Schiller, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der IBA, und ihr Kollege Andreas Leber, stellten eine Leiter auf die Grenzlinie. Darauf zu sehen: ein großes Herz und der Schriftzug: „Grenzenlos gemeinsam“. Will sagen: Im Miteinander der beiden Länder ist das Herz noch wichtiger als der Kopf.

Weitere Fotos in unserer Bildergalerie.

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