^ Lörrach: Mit Aktionen stärkt Lörrach Position als „Demokratiestadt“ - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Mit Aktionen stärkt Lörrach Position als „Demokratiestadt“

Marco Fraune
Das Schaufenster der Touristinformation Lörrach mit Dekoration zum Tag der Demokratie 2023 Foto: Lucia Hofmaier

Die Stadt will an das Jubiläumsjahr „175 Jahre Badische Revolution“ anknüpfen und mit ähnlichem Programm weiter Akzente setzen. OB Jörg Lutz: „Es soll keine Eintagsfliege bleiben.“

Mit Rückenwind aus dem Jubiläumsjahr will die Stadt dem Thema Demokratie weiteren Schub verleihen. Für das Jahr 175+1 haben sich die Verantwortlichen im Rathaus vorgenommen, die jüngste Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, dass Lörrach zunehmend als „Demokratiestadt“ und „Stadt der ersten Republik“ wahrgenommen werde, wie Oberbürgermeister Jörg Lutz beim Jahresbilanzgespräch erläuterte. Überregional gelte der Tag der Demokratie und „Best-Practice-Beispiel“ und soll anderen Orten als Vorbild dienen. „Wichtig ist, das Thema Demokratie positiv in den Blick zu nehmen“, denn damit sei auch eine bestimmte Lebensform verbunden. Für das Jahr 2024 sei daher ein passendes Programm mit entsprechenden Akzenten verbunden.

Bei der Einweihung der Auszeichnung „Orte der Demokratiegeschichte“ für das Alte Rathaus (v. l.): OB Jörg Lutz, Barbara Bosch, Markus Lang, Kai-Michael Sprenger und Tom Leischner Foto: Lucia Hofmaier

„Die Erosionsprozesse einiger Demokratien in Europa in den letzten Jahren sollten uns eine Warnung sein, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist“, unterstreicht der OB. Umso wichtiger erscheint es Lutz, „dass wir für unsere Werte einstehen, dafür kämpfen und dass wir unsere Demokratie auch gebührend feiern“ – und hier leiste der Tag der Demokratie einen wichtigen Beitrag – „sowohl für dieses Bewusstsein wie auch für die Bewusstseinsbildung“.

Breitere Öffentlichkeit

Die Anerkennung von außen stärke auch die Wahrnehmung von innen, also in die Stadtgesellschaft hinein, heißt es in der Jahresbilanz. „Der Struve-Putsch 1848 wurde lange Zeit in der öffentlichen Wahrnehmung belächelt, das ändert sich zunehmend.“ Das Ziel sei daher weiterhin, durch niederschwellige Angebote und Programmpunkte den Zugang zum komplexen Thema zu ermöglichen.

Laut Lutz hätten in den zurückliegenden Jahren die Feierlichkeiten zum Tag der Demokratie eine sinkende Aufmerksamkeit erfahren, „die Veranstaltung wurde als historisch ausgerichtet wahrgenommen“. Doch weniger die historische Ausrichtung als vielmehr der aktuelle Bezug zur freiheitlichen Grundordnung stünde im Mittelpunkt. Dank der erfolgreichen Bewerbung um Förderung aus einer Bundesstiftung sei das Thema in eine breitere Öffentlichkeit gebracht worden.

Die Revolutionsrede von Barbara Bosch, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, am Tag der Demokratie 2023 Foto: Lucia Hofmaier

Motor einer Entwicklung

Gelungen sei es auch, den Ausbau der überregionalen Zusammenarbeit zum Thema Demokratiegeschichte zu stärken. Hierbei wird laut den Rathaus-Verantwortlichen Lörrach zunehmend als Motor einer Entwicklung wahrgenommen. Für das Jahr 2024 werde auch der Ausbau des lokalen Netzwerks zum Thema „Demokratiebildung“ durch weitere Veranstaltungen wie den „Wochen gegen Rassismus“, die Erinnerung an 75 Jahre Grundgesetz im Mai 2024 und auch die Verlegung der Stolpersteine sowie des Gedenkens an die Pogromnacht gestärkt und weiter in das stadtgesellschaftliche Bewusstsein gebracht.

Rückblickend spricht Oberbürgermeister Lutz für das Jubiläumsjahr 2023 von einem „guten interessanten inhaltlichen Programm“, das nicht nur am 21. September anstand. Von August bis Dezember fanden summa summarum 55 Veranstaltungen in Lörrach statt. Damit seien mehr als 3000 Besucher erreicht worden.

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