Wie sie auf Nachfrage unserer Zeitung gestern präzisierte, habe sie nach Einsicht der Pläne festgestellt, dass bei einer Planungsvariante rund 50 Prozent ihres Gartens im Umfeld der Schnittstelle von Basler und Alter Basler Straße in Anspruch genommen und überplant worden sei. Dies sei beim Siegerentwurf der Wiener Arbeitsgemeinschaft der Fall, sagte Rapp. Auch hätten bei einem Entwurf ganze Häuser gefehlt.
Dies habe etliche Anwohner zunächst massiv verunsichert – und im nächsten Schritt auch verärgert, denn: Auf Nachfrage habe die Stadt beteuert, „dass es sich lediglich um Ideen handelt, diese nicht realisiert werden und wir das Ganze nicht so ernst nehmen sollten“, zitiert Rapp eine Mitarbeiterin der Verwaltung bei der Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse in der Halle 9.
Sie frage sich, so Rapp, „warum Geld und Ressourcen verschwendet werden“, wenn mit unrealistischen Szenarien operiert werde, die am Ende ohnehin nicht umgesetzt würden: „Dann braucht man auch nicht zum Spaß mit Privateigentum zu planen, oder?“
Immerhin hatte die Stadt in ihrer Mitteilung betont, das Siegerprojekt bilde nun „eine sehr gute Grundlage – einerseits für den Umbau der Straße und des Freiraums, andererseits für den Rahmenplan der städtebaulichen Transformation des Quartiers“.
„Keine bürgernahe Politik"
Unterm Strich, so betont Rapp, sei das Vorgehen der Kommune „keine bürgernahe Politik. Wir fühlen uns als Bürger der Stadt nicht ernst genommen, denn wenn schon im Vorfeld keine angemessene Kommunikation zustande kommt: Wie geht es dann weiter?“
Auf Anfrage unserer Zeitung äußerte sich die Kommunalverwaltung über ihren Fachbereich „Medien und Kommunikation“ gestern folgendermaßen: „Die Stadt Lörrach achtet die persönliche Meinungsäußerung der Leserschaft und sieht von einer inhaltlichen Stellungnahme ab. Vielmehr ist der Stadt Lörrach daran gelegen, den persönlichen und fachlichen Austausch mit der Bürgerschaft weiter zu führen. Die Stadt ist mit Frau Rapp bereits im Gespräch und wird ihre Anregungen in einem persönlichen Austausch weiter besprechen.“