Sport im Lörracher Wald Zweiter Mountainbike-Trail nimmt deutliche Formen an und Fahrt auf

Marco Fraune
Ein erster Test: Noch ist aber das Befahren des Abschnitts verboten. Foto: Samuel Mehlin

Der Bagger-Einsatz erleichtert die Realisierung. Möglichst Ende April soll ein Teil eröffnet werden, Ende Juni dann die komplette anspruchsvolle Strecke. Spenden haben dies ermöglicht.

Noch ist zwar das Fahren auf der neuen Strecke verboten. Der Blick auf die „Jumpline“ als einer von vier Abschnitten zeigt aber, wohin die Fahrt geht: Erfahrenen Pistenfahrern soll hier eine gute Möglichkeit gegeben werden, sich legal auf dem Mountainbike auszutoben. Dieser dritte Abschnitt ist auch bald fertiggestellt, er muss noch weiter aushärten und die offizielle Abnahme folgt noch. Gemeinsam sollen der dritte und vierte Abschnitt in Form einer Teileröffnung ab Ende April beziehungsweise Anfang Mai nutzbar sein, erklärt Vorsitzender Michael Kuttler vom Verein Mountainbike Lörrach, welcher das Projekt mit rein ehrenamtlichem Einsatz möglich macht.

Mit Baggereinsatz konnte das künftig anspruchsvolle Teilstück schneller und besser hergestellt werden. Foto: Marco Fraune

Geld und Genehmigung

In den zurückliegenden Monaten mussten dazu die finanziellen Mittel aus der Gemeinschaft eingesammelt werden. Rund 9000 Euro an Spendengeldern sowie die Unterstützung durch Sponsoren in Form eines Baggerverleihs und Material kamen zusammen, womit der Verein die erforderlichen rund 10 000 Euro erzielt hat.

Die forstrechtliche Genehmigung lag zum Baustart vor, auch die Stadt hatte zugestimmt. Revierförster Joachim Trautwein erkennt im Gespräch mit unserer Zeitung auch an, wie die Ehrenamtlichen mit viel Aufwand die Kurven und Jumps am Riederfeld zwischen Homburgsiedlung und A98 angepackt haben – es konnte aufgrund der Forstarbeiten auch ein Bagger eingesetzt werden. „Man versucht, durch legale Mountainbike-Strecken, das illegale Befahren von Wegen einzudämmen.“ Dies sei auch ganz im Sinne der Forstbehörde.

Mit Flatterbändern

Die Mountainbike-Aktiven mussten sich aufgrund der witterungsbedingt länger anhaltenden und umfassenderen Forstarbeiten aber noch etwas gedulden, bevor es nun weitergehen kann. Einige Mountainbiker waren derweil schon zu ungeduldig und hatten deutliche unerwünschte Spurrillen hinterlassen – noch bevor eine Verdichtung erfolgte. Daher finden sich an und in der Jumpline nun überall rot-weiße Flatterbänder. „Wer jetzt darauf fahren würde, macht den Trail kaputt“, führt Kuttler Folgen vor Augen.

Die „Jumpline“ ist noch mit Flatterbändern abgesperrt. Foto: Marco Fraune

Bei dem dritten und vierten Abschnitt, der zuerst eröffnet wird, handelt es sich auch erst um etwa 30 Prozent der gesamten Strecke am Berg, aber den anspruchsvollsten Teil. Die weiteren Arbeiten sollen dann zügig voran gehen, damit Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli der komplette Trail eröffnet werden kann – der zweite in Lörrach.

Erfahrungen gesammelt

Der erste Trail „Hands of Steel“, der Mitte 2022 am Maienbühl eröffnet wurde, ist laut dem Vereinsvorsitzenden schon rege nachgefragt, besonders am Wochenende – immerhin handelte es sich um den ersten legalen Trail im Landkreis Lörrach. Die dort beim Bau durch die Ehrenamtlichen gemachten Erfahrungen der 1279 Meter langen Strecke fließen in den zweiten Trail ein.

Wichtig sei, möglichst in hoher Güte zu gestalten, damit später der Pflegeaufwand geringer ist. Dies sei mit dem Bagger möglich gewesen. Die Interessen des Landwirts, der sich über zu viel Betrieb entlang seines Feldes schon beschwert hatte, sollen Beachtung finden, ergänzt Kuttler. So ist an die Aufstellung eines „Respektschilds“ am Maienbühl gedacht, damit entlang der Kuhweide nicht gerast wird.

Ein ganzes Netz geplant

Denn es soll auch nicht bei zwei Trails in Lörrach bleiben, wie der Vereinsvorsitzende erklärt. Die Überlegung: Rund um Lörrach gibt es ein ganzes Netz, weitere drei bis fünf Trails sind konkret das Ziel – womit zugleich das legale Fahren ermöglicht und das illegale verhindert werden soll. Kuttler: „So können sich die Mountainbiker auf legale Art und Weise ausleben.“ Gleichzeitig sei dies vorteilhaft für die Sportstadt Lörrach. Mitwirken sollen möglichst viele Aktive, da für weitere Trails etwa 50 Mitstreiter benötigt werden, bisher stemmt dies ein Team von mehr als 15 Personen.

Die Aktivitäten des auf über 400 Mitglieder angewachsenen Vereins sollen sich aber nicht auf Lörrach beschränken. So gibt es auch Gespräche mit Schopfheim, um genau das legale Befahren in die passenden Bahnen zu lenken.

Riederfeld Trail

Der zweite Trail
liegt am Riederfeld und hat seinen Start in unmittelbarer Nähe zum Hünerbergweg. Der Uphill ist über das Gelände der DHBW geplant. Die Strecke wird in vier Sektionen unterteilt sein und sich eher an fortgeschrittene Mountainbiker richten.

Der Verein
 Mountainbike Lörrach hat mehr als 400 Mitglieder. Als aktive Gemeinschaft sollen legale Mountainbike-Trails für die Region Lörrach entwickelt, gebaut und betrieben werden.  

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