Weil am Rhein Gemeinsam an der Attraktivität der Stadt arbeiten

Weiler Zeitung
Die Fußgängerzone sorgt für Diskussionen. Foto: Saskia Scherer

Stellungnahme: Freie Wähler äußern sich zur Fußgängerzone / Gefahr Online-Handel / Runder Tisch

Weil am Rhein  Die Entscheidung eines Probelaufs für eine Fußgängerzone in Weil am Rhein wurde bei den Freien Wähler durchaus kontrovers diskutiert, heißt es in einer Stellungnahme, die die Fraktion auf Wunsch von Weil-aktiv an die Händlervereinigung gesendet hat. „Entsprechend war auch unser Abstimmungsverhalten, da es bei uns keinen Fraktionszwang gibt.“

Die unterschiedlichen Auffassungen lägen aber hauptsächlich am gewählten Zeitpunkt auf Grund der halbseitigen Sperrung der B 3 sowie in der aktuellen Argumentation über Covid-19. „Unterschiedliche Auffassungen haben wir aber nicht in einer notwendigen Veränderung der Innenstadt oder dass wir endlich eine Lösung über die schon lang andauernden Diskussionen über eine Fußgängerzone herbeiführen wollen.“

Die Gefahren für den Weiler Einzelhandel lägen nicht in der temporären Fußgängerzone, sondern im Online-Versand, den möglichen Kaufkraftschwankungen der schweizerischen Kunden und auch Covid-19. Letzteres verändere die Kaufgewohnheiten der Kunden durch verstärkte Verlagerung auf das Online-Geschäft und durch notwendige Abstands- und Verhaltensregeln. „Gerade diese Regeln bedingen eine neue Ausrichtung Ihrer Ladenflächen durch eine mögliche limitierte Anzahl von Kunden in Ihren Geschäften sowie durch Hygienevorschriften“, so die Freien Wähler.

Eine Vergrößerung des fußläufigen Bereichs zu den Geschäften helfe ebenso, die Abstände einzuhalten. „Ob diese Regeln in den Geschäften oder draußen immer eingehalten werden, muss natürlich immer wieder kontrolliert werden, ist aber auch nicht immer durchführbar. Auch Sie, als Ladenbesitzer, sind da gefordert“, so der Appell.

Die Sorgen und Ängste seien durchaus nachvollziehbar – auch im Hinblick auf die geplanten Geschäfte an der Hangkante. „Sie dürfen aber nicht an der temporären Lösung verargumentiert werden. Woran wir arbeiten müssen, ist die Attraktivität der Stadt Weil am Rhein, um vor allem den genannten Argumenten, insbesondere des Online-Handels, entgegenwirken zu können.“ Dazu bedürfe es einiger Testläufe.

„Tests sind dazu da, das herauszufinden“

„Beim aktuellen Testlauf herrscht sicherlich Verbesserungspotential, sei es in der Verkehrsführung, Ausschilderung oder aber auch in der Art und Weise einer Fußgängerzone an sich“, räumt die Fraktion ein. Auch die Anwohner mit ihren Anmerkungen müssten gehört und berücksichtigt werden. Dazu seien Tests da, um dies herauszufinden. „Gemeinsam haben wir, Sie als Weil-aktiv und wir als Freie Wähler, dass wir Veränderungen zu Gunsten der Attraktivität von Weil am Rhein anstreben wollen. Sie begrüßen Testvarianten für eine Fußgängerzone insgesamt. Das ist schon mal ein Fortschritt.“

Zu einer attraktiven Einkaufsstadt gehöre neben Verkehrsanbindungen und möglicher Fußgängerzone auch eine Ausgestaltung des Warenangebots. „Hier fanden bislang seitens Weil-aktiv und zugegebenermaßen auch seitens der WWT aus unserer Sicht wenig Aktivitäten statt“, meinen die Freien Wähler. Die Hauptstraße sei vom vorhandenen Sortiment her in der Außenwirkung zu wenig attraktiv.

Mit der geplanten Hangkante, der aktuellen Covid-19-Situation, dem Vormarsch des Online-Handels sowie dem bestehenden Denkmalschutz der Hauptstraße vom Kreisel Bühlstraße bis Schillerstraße gebe es eine Situation, welche herausfordernd sei, aber auch Chancen biete. Die Freien Wähler wollen mit Weil-aktiv in den Dialog eintreten, wie Weil am Rhein als Einkaufsstadt, aber auch als Stadt zum Verweilen attraktiver gestaltet werden könne. Dabei spiele die mögliche Digitalisierung eine Rolle. „Ebenso können wir nun auf Ihre Erfahrungen der Testphasen zurückgreifen.“ Ein solcher „Runder Tisch“ solle aus Mitgliedern von Weil-aktiv, Verwaltung, Gemeinderäten sowie Anwohnern bestehen. Weitere Experten könnten bei Bedarf hinzukommen.

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