Weil am Rhein Kommentar:Corona-Zahlen endlich nennen

Marco Fraune

Die Weiler Stadtspitze bleibt bei ihrer Linie. Im Gegensatz zu Lörrach werden keine Coronavirus-Zahlen genannt.

Mit der Verschwiegenheit hält sich OB Wolfgang Dietz zwar an die vereinbarte Sprachregelung im Landkreis Lörrach, doch die Bürger sollten wissen, was in Weil los ist.

In Lörrach hat OB Jörg Lutz am Donnerstag mitgeteilt, dass es 26 mit dem neuartigen Coronavirus infiziert Bürger gibt. Schon vor einer Woche gab der Schopfheimer Bürgermeister Dirk Harscher bekannt: vier Fälle. Auch in Zell im Wiesental und in Grenzach-Wyhlen lieferten die Bürgermeister Zahlen. In der Doppelgemeinde setzt Rathaus-Chef Tobias Benz auf Transparenz, womit er einer brodelnden Gerüchteküche offensiv entgegentrat. Angesichts einer dortigen Einwohnerzahl von 15 200 zeigt sich: Ab einer gewissen Anzahl von Bürgern greift die Empfehlung des Landkreises nicht mehr, Persönlichkeitsrechte zu schützen.

Für die Große Kreisstadt Weil ist die Angabe der Infiziertenzahl mehr als überfällig. Das Schweigen ist in der heutigen Zeit der falsche Weg. Spätestens seit der Pressekonferenz in Lörrach, wo die dortigen Infiziertenzahlen genannt wurden, lässt sich keinem Weiler Bürger mehr vermitteln, warum man als verschlossene Auster agiert.

Das Virus ist da, Johannes B. Kerner hatte es, die Kanzlerin hätte es haben können, jeden kann es treffen, 70 Prozent wird es treffen. Es ist kein Makel und kein Grund, Geheimniskrämerei zu betreiben. Die Zahl könnte den Bürgern als Orientierung dienen.

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