Am späten Freitagabend wurde dann mit Pizza am Güggelbrunnen ein kleines Helferfest gefeiert.
Wasser bricht sich unvorhersehbar Bahn
An sich glimpflich davon gekommen war beispielsweise der Mühlestückweg. Wie unvorhersehbar sich das Wasser aber zuweilen Bahn bricht, konnte man daran erkennen, dass in einer Doppelhaushälfte der eine Keller volllief, der andere nicht.
Passiert so etwas, ist der Zeitpunkt meistens denkbar ungünstig: Der Familienpapa bei der Arbeit, die junge Mutter mit drei kleinen Kindern allein zuhause, als das Wasser in die Kellerräume fließt.
Nachbarn boten spontan ihre Hilfe an. Doch das war nicht einmal nötig. Denn schon standen drei per Whatsapp informierte junge Freunde vor der Tür und halfen, das gesamte Inventar auszuräumen. „Drei starke Männer, ich denke, das reicht“, konnte die Anwohnerin schon wieder lachend vermelden.
Tiefgarage überflutet
An der Kreuzung Mühle- und Freiburger Straße waren mehr helfende Hände nötig. Denn das Restaurant „Mättle“ und der große Neubau an der Ecke wurden ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen: „Die Keller und die Tiefgarage wurden geflutet, der schwerwiegendste Schaden entstand aber im Mättle“, erklärte Thomas Nostadt, Geschäftsführer der Wohnbau Lörrach, auf Anfrage.
Dort drückte das Wasser durch die Fenster und die Außentreppe ins Untergeschoss, zerstörte die massive Eingangstür und stand zeitweise 140 Zentimeter hoch im Veranstaltungsraum „Theodor“.
Durch schnell eingeleitete Trocknungsmaßnahmen und eine Pumpe der Feuerwehr konnten die meisten Bereiche laut Nostadt aber schnell wieder trockengelegt werden, nun müsse die Bausubstanz untersucht werden. Nostadt: „Wir bringen das wieder in Ordnung, und die Versicherung übernimmt die Schäden. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern ist das alles Pillepalle.“
50 Liter Regen in weniger als einer Stunde
Während zunächst in Brombach sowie später in Tumringen und Teilen von Tüllingen gefühlt beinahe die Welt unterging, blieb es in anderen Stadtteilen weitgehend ruhig, wie unser Leser Helmut Bräuning mitteilte: „In Stetten habe ich an meinem Regenmesser am Freitag um 20 Uhr für die letzten 24 Stunden nur 14 Liter gemessen.“
Zum Vergleich: In Tumringen wurden bei einer privaten Messstation 50 Liter pro Quadratmeter erreicht – allerdings in deutlich weniger als einer Stunde.
Werkhof stark gefordert
Stark gefordert waren natürlich auch die Kräfte des Werkhofs. Schon am Freitag um 3 Uhr ging es in Brombach los. Der Schwerpunkt lag darin, Bachläufe und Bauwerke freizuhalten, die teilweise durch angeschwemmtes Material verstopft waren. Später mussten Fahrbahn und Einläufe gereinigt werden.
Am Abend dann waren neun Mitarbeiter des Werkhofs mit zwei Kehrmaschinen, zwei Radladern sowie Kleinfahrzeugen im Einsatz, um die betroffenen Straßen von Geröll und Schlamm zu reinigen und Böschungen zu sichern. Weitere Aufgaben: die Reinigung und das Spülen von Einlaufbauwerken und Rechen sowie die Schließung geöffneter Kanaldeckel. Zudem wurden neuralgische Punkte gesichert.
Behebung der Schäden wird dauern
Derzeit verschafft sich der Fachbereich „Straßen/Verkehr/Sicherheit“ einen Überblick über alle Schäden, die sukzessive mit dem Werkhof beziehungsweise Fremdfirmen behoben werden. Dies könne allerdings eine Zeit lang dauern, teilte die Stadt auf Anfrage mit.
„Die Zusammenarbeit von Werkhof, THW, Polizei und Feuerwehr lief bestens“, lobte unterdessen Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter „Straßen/Verkehr/Sicherheit“. Es habe massiv viele Hilfe-Anrufe gegeben. „Die haben alle einen tollen Job gemacht – alle Achtung – und bis an die Grenze der Erschöpfung gearbeitet. An alle ein riesengroßes Dankeschön.“