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Lörrach Kontrollen – mit Augenmaß

Gabriele Hauger
 Foto: Die Oberbadische

Corona: Ab Freitag gelten kreisweit Ausgangsbeschränkungen .  Polizei geht auf Streife.

Lörrach - Nun sind sie da, die Ausgangsbeschränkungen, weil im Landkreis Lörrach drei Tage in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfektionen überschritten wurde. Die Beschränkungen müssen nun von der Polizei überprüft werden, gemeinsam mit den Städten und Kommunen. Natürlich trifft das die Polizei nicht unvorbereitet.

Schwerpunktmäßig werde vor allem in städtischen Bereichen kontrolliert, erklärt Polizeipressesprecher Jörg Kiefer auf Nachfrage. Groß angelegte Kontrollen werde es indes nicht geben. Der Fokus werde auf Parks und Bahnhöfen liegen, Orte, an denen sich bekanntermaßen gerne Jugendliche treffen. „In Lörrach sind das natürlich der Rosenfelspark, das Grütt, der Hauptbahnhof oder der Park der Villa Aichele“, erklärt Kiefer. „Da haben wir jetzt verstärkt ein Auge drauf.“

Um Unterstützung zu erhalten, werde zusätzlich Bereitschaftspolizei angefordert. Allerdings sei ja nicht nur der Landkreis Lörrach von Ausgangsbeschränkungen betroffen und damit der Bedarf an Beamten landesweit groß.

Hinzu kommt, dass mit dem Kreis natürlich ein erhebliches Gebiet abzudecken ist. Es könne nicht in jedem kleinen Schwarzwalddorf kontrolliert werden, Schwerpunkte werden wohl die Städte Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein, Schopfheim, Zell oder Todtnau sein.

Ausreden über Unkenntnis wenig glaubhaft

Mit derartigen Stichproben haben die Polizeibeamten inzwischen Erfahrung. Schon seit längerem muss schließlich die Einhaltung der Kontakt-Beschränkungen überprüft werden. „Verstöße dagegen werden inzwischen auch sanktioniert“, sagt Kiefer. Schließlich seien diese Verbote hinreichend und lange genug bekannt. Ausreden über angebliche Unkenntnis der Anordnungen seien da wenig glaubhaft.

Bei den jetzigen neuen und erstmaligen Ausgangbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr werden die Beamten mit Augenmaß vorgehen. „Trotz aller Dynamik des Infektionsgeschehens wollen wir verhältnismäßig reagieren“, sagt der Polizeisprecher.  Dabei werde zunächst auf Einsicht gebaut und versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten. „Wir möchten die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen vermitteln.“

Je länger die Ausgangsbeschränkungen jedoch gelten, je bekannter diese damit automatisch werden, desto konsequenter würden Verstöße dann auch geahndet. Allerdings: Derzeit sei auch aufgrund der Witterung nach 21 Uhr ohnehin nur wenig los.

Mehrheit hält sich an alle Vorschriften

Insgesamt stellt die Polizei laut Kiefer fest: „Die Mehrheit hält sich an alle coronabedingten Vorschriften“. Bei Kontrollen im ÖPNV oder in der Fußgängerzone genüge meistens der Anblick einer Uniform, um beispielsweise schnell und korrekt eine eventuell vergessene Maske anzulegen.

Verweigerer gebe es sehr wenige, die Einsicht sei nach kurzer Ansprache meist groß. Dies gelte im übrigen auch für die Gespräche mit Jugendlichen.

Allerdings macht sich Kiefer keine Illusionen: Bei bisherigen Kontrollen von Treffs in Parks, die gegen die Kontaktbeschränkungen verstoßen, würden die jungen Leute zwar anstandslos den Ort verlassen. Was aber geschieht, sobald die Polizei weggefahren ist, will er mal im Raum stehen lassen.

„Unsere Beamten brauchen bei all diesen Kontrollen viel Fingerspitzengefühl. Sie sind sich ihrer Verantwortung aber bewusst und versuchen, ihren Anteil an der Eindämmung der Pandemie zu leisten.“

Die Strategie des Städtischen Gemeindevollzugsdienst werde aktuell geprüft und im Team ausgearbeitet, war auf Anfrage zu erfahren. (wir berichten noch).

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