Harsche Kritik: Kein gutes Haar an Politik und Presse
Lörrach. Gegen die Corona-Maßnahmen der Politik haben sich am Dienstagabend rund 160 Bürger (nach Polizeiangaben) in einer Kundgebung mit anschließendem Marsch durch die Innenstadt gewandt. Ebenso massiv kritisiert wurde die Medienberichterstattung. Der Lörracher Apotheker Birger Bär hat die Veranstaltung organisiert.
Der Arzt Adolf Wasmer bezeichnete die Presse unter lautem Applaus als „Brandbeschleuniger der Krise“, die in allererster Linie „Nebelkerzen“ werfe. Corona sei vor allem ein politisches und kein medizinisches Problem. Angst, Übergewicht, Diabetes und das Alter spielten beim Krankheitsverlauf eine größere Rolle, so Wasmer. Und: Freiheit sei noch wichtiger als Gesundheit.
Bär sagte, die Bürger wollten sich ihre „Freiheiten Stück für Stück zurückholen“. Die Lage sei weniger dramatisch, als allgemein beschrieben. Er sprach sich entschieden gegen eine Impfpflicht aus.
Anknüpfend an seinen kurzen Auftritt während der Kundgebung am Montag , bei der ausgebuht wurde, sagte Bär, Veranstalter und Publikum hätten sich selbst entlarvt – und ihr demokratisches Grundverständnis gleich mit. Hier habe man erleben könne, wie verblendet und eigensinnig diese Menschen seien. Die Kundgebung sei zudem inhaltlich voller Plattitüden gewesen.
Insbesondere die SPD habe sich auf Bundesebene von einer sozialdemokratischen Partei zu einer „schurkendemokratischen“ Partei entwickelt. In einem rhetorischen Kniff sagte Bär mit Blick auf die anderen Parteien: „Ich will nicht von Blockflöten reden...“ (Blockflötenparteien erwecken irrtümlich den Anschein von Pluralismus, sind aber alle auf einer Linie, Anm. d. Red.).
Anschließend forderte er erneut einen „runden Tisch“. Er sei dialogbereit. Bär tatsächlich wörtlich: „Ich reiche Ihnen die Hand.“
